Knapp 1 1/2 Jahre nach dem Katalog-Heimspiel in Düsseldorf gastierten Kraftwerk -nach Auftritten in Konzerthäusern, Museen und auf Festivals in aller Welt- im Rahmen der Wiener Festwochen am altehrwürdigen Burgtheater. Dort führten sie mit zwei Vorstellungen je Abend ihr selbstkanonsiertes Gesamtwerk erneut in deutscher Sprachfassung auf.
Wir nutzten die Gelegenheit, die Klassiker Trans-Europa-Express und Radio-Aktivität nachzuholen – auch, um möglichst viele bislang ungehörte Stücke im Set zu erleben. In bester Theatertradition bot die Burg überraschend für jede der ausverkauften Veranstaltungen an der Abendkassa für 10€ noch erschwingliche Stehplatzkarten an, so dass wir kurzentschlossen noch zwei weitere Konzerte besuchten – was hätten wir auch mit den angebrochenen und dauerverregneten Abenden anfagen sollen?
So erlebten wir eine -für unsere Runde- überraschend unterhaltsame und schön bebilderte Autobahn-B-Seite und konnten von der halsbrecherisch-steilen Galerie des neobarocken Prunk-Saals den vier Ton- und Bildkünstlern erstmals auf die Tasten und Finger schauen – und damit etwas hinter die Kulissen der von A bis Z (bzw. von 1 bis 8 – haha) durchgestalteten Inszenierung blicken.