Alle Jahre wieder. Auch in diesem Jahr ein kleiner Rückblick der Konzerte der vergangenen 12 Monate.
Viele spannende Neuentdeckungen waren auf den Konzertbühnen zu hören, so z.B. Alfred Quest, When Nalda Became Punk, Slow Steve, Creams, Blind Butcher, White Lung, Voodoo Beach, Full Moon Fiasco, Fai Baba, Odd Couple, Elephant Stone, Car Seat Headrest, Celsius Panda, John Joseph Brill, Sunflower Bean, Yak, Desperate Journalist, uva.
Der Sigge Rocktours Express wird das Schaffen dieser Künstler im Auge behalten.
Das besondere Konzert in diesem Jahr war natürlich Mietminderung im Zosch! Wir dürfen auf 2017 gespannt sein!
Hier die Top 40 Konzerte 2016:
40. Suuns- Berghain
39. Radiohead- Lollapalooza, Treptower Park
38. Messer-Jenseits von Millionen
37. Autolux- Lido
35. Alfred Quest- Monarch und Musik und Frieden
34. Allah Las- Postbahnhof
32. Gun Outfit- Berghain Kantine
31. Wilco- Tempodrom
30. Massive Attack-Tempodrom
29. Exploded View-Heimathafen Neukölln
27. Fenster- Volksbühne, Torstraßenfestival
26. Bon Iver w/Cantus Domus Chor- Funkhaus Nalepastraße
25. Savages- Berghain +Berghain Kantine
24. Public Service Broadcasting-Columbia Theater
23. Mittekill- Berghain Kantine
22. Michael Kiwanuka- Astra
20. Cavern of Anti Matter, Berghain Kantine
Record Release Gig ihres hochgelobten Longplayers „Void Beats/Invocation Trex“. Krautrock, Elektro und ein entfesselter Joe Dillworth am Schlagwerk! Motorik on its best!
19. Tortoise, Columbia Theater
Eine „Karussell Band“ in der jeder fast alles spielt. Ein ständiger Wechsel an den Instrumenten. Die Wegebereiter des Postrock wie im Rausch. Mann des Abends für mich: John Herndon an den Drums/Percussion.
18. Marissa Nadler, Privatclub
Tolle Stimme. Toller Auftritt. Berührend.
17. Warpaint, Astra
2010-2013-2016. In der Stadt immer im November. Immer mit einem neuen Album im Gepäck. Immer überzeugend. So auch an diesem Abend.
16. LNZDRF, Berghain Kantine+ Cassiopeia
15. Black Mountain, Lido
Selbst wenn sie nur „Space To Bakersfield“ und „Mothers Of The Sun“ vom aktuellen Album gespielt hätten, wäre der Abend perfekt gewesen. Es waren dann doch fast 100 Minuten, die den Auftritt im Lido besonders werden ließen. Großartige Band.
14. Explosions in the Sky, Huxleys
Nach 5 Jahren wieder in der Stadt. Ich empfand sie diesmal deutlich explosiver und variantenreicher. Tolles Konzert!
13. Tame Impala, Columbiahalle
Ein unvergessener Abend der all meine bisherigen Tame Impala Konzerte nochmals überbot. Ein Konzert wie aus einem Guss. Die Halle tobte. Ich auch.
12. The Cure- Mercedes Benz Arena
33 Songs. Nie waren mir die 80er näher als an diesem Abend. Flashback der Jugend.
11. Ulrika Spacek- Acud Macht Neu
Psychedelisches „Geschrammel“ von 5 jungen Britten auf engstem Raum welches mit 3 Gitarren zu einem hypnotischen Gebilde geformt wird. Toller Abend.
10. New Order, Lollapalooza, Treptower Park
Als die Bilder des Kinofilmes „B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979–1989“ zu Beginn des ersten Songs „Singularity“ auf der Leinwand gezeigt wurden, war der Abend eigentlich schon gelaufen. Es konnte kaum besser werden. Die Boxen bogen sich unter der Wucht der Instrumente, die Bilder quollen über die bewegte Menge hinweg. Was für ein Opener. Fantastischer Auftritt unter dem spätsommerlichen Himmel über Berlin. Die Sterne funkelten. „What a great Place for a Concert“. Das stimmt, Bernard Sumner.
9. Oum Shatt, Antje Oeklesund+ Berghain Kantine
2014 noch als Geheimtipp beim Torstraßenfestival gehandelt. Perfekter Record Release Gig anlässlich Ihres sehr zu empfehlenden Debütalbums „Oum Shatt“ im Antje Oeklesund der in der Berghain Kantine seine großartige Fortsetzung fand. Michael Knight, inzwischen neu an der Gitarre bei Oum Shatt, ein echter Gewinn.
8. Mogwai- Admiralspalast
Eindringlicher Abend in Ton und Bild.
Mogwai´s epischer Soundtrack „Atomic“ , der für Mark Cousins´ Dokumentarfilm „Atomic, Living in Dread and Promise“ geschrieben wurde, fand seine Live Aufführung an diesem Abend im Admiralspalast. Der Film lief dazu auf der gespannten Leinwand im Hintergrund. Der ausschließlich aus Archivmaterial bestehende Film zum Thema ATOM, (Bombenabwürfe über Nagasaki/Hiroshima, die Tragödien von Tschernobyl, Fukushima, die Anti-Atom Demonstrationen der 50/60iger Jahre in England bis zu denen, auf dem europäischen Festland der 70/80iger Jahre, die medizinische Forschung, der Kalte Krieg, usw.) entfesselte an diesem Abend eine furchtbare Kraft, der man sich nicht entziehen konnte.
7. Klaus Johan Grobe- Berghain Kantine
Ein besonderes Konzert an einem besonderen Tag. „Spagat der Liebe“- so der Titel der neuen Langspielplatte der Schweizer Band. Das Leben spiegelt sich in der Musik.
6. Khruangbin, Berghain Kantine+ Musik und Frieden
Zwei brilliante Abende der texanischen Band, die mit einer unwiderstehlichen Mischung aus Thai-Funk, Soul, Tarantino, Psych und einem wunderbar blubberndem Bass und einer entfesselten Gitarre diesen exotischen Sound kreieren. Live eine Wucht. „The Universe Smiles Upon You“- so der Titel ihres aktuellen Albums-hören und kaufen.
5. Raime, Kraftwerk Berlin, Atonal Festival
Die Vertonung des Unbehagen. Im Kraftwerk. Außergewöhnlicher Abend
4. The Brian Jonestown Massacre, Bassy Club
Ein Hauch von Exklusivität lag über der ausverkauften Club Show im Bassy Club an der Schönhauser Allee.
„An Intimate Evening with The Brian Jonestown Massacre“ kündete es verheißungsvoll auf dem Ticket. Die Band bespielt ansonsten weitaus größere Hallen/Festivals.
Anton Newcombe, der Mastermind von The Brian Jonestown Massacre, hatte zusammen mit seinen 6 Mitmusikern zu einem über 3 Stunden andauernden Happening geladen. Ein ausgedehnter psychedelischer Trip, der es den Fans ermöglicht hat, fast alle Hits des über 20 jährigen Schaffens zu hören. Ein Traum!
Genau genommen war die Show jedoch eine „Probe“, nur öffentlich, welche für die anstehende US Tour veranstaltet wurde. Wer den Film „Dig“ kennt, wird erahnen, dass die Besucher der „Probe“ in den „Genuss“ kommen konnten, Anton in „Aktion“ zu erleben. So kam es dann auch. Nicht unerwähnt sollte aber sein, dass Anton den Film in der erhältlichen DVD Version nie authorisiert noch jemals gesehen hat. Die Version die beim Sundance Festival einen Preis gewonnen hat, unterscheidet sich deutlich von der DVD Version. Es sind viele Passagen herausgeschnitten worden, die Anton offenbar in ein schlechtes Licht rücken. Das hat er neulich in einem Interview bekräftigt.
Am Abend des Konzertes “herrschte” Anton seine Band an, („Hey, it´s a fucking Team-Sport“-als der Rhythmusgitarrist meinte, er könnte spielen was er wollte ). Er unterbrach energisch und konsequent Songs, wenn diese nicht korrekt gespielt wurden („Hey, you play the wrong Song“-Drums) und startete diese erneut. Er witzelte, spottete; er diskutierte und erzählte reichlich Anekdoten aus seinem Leben. Das war mitunter anstrengend aber nicht minder amüsant. Eine “Probe” eben.
Doch allem liegt eine hohe Authentizität und große Ernsthaftigkeit zugrunde, die seine Musik, seine Texte und das Schaffen seiner Band durchzieht. Wenn man sich mit dem Wirken von Anton Newcombe beschäftigt, kann man an dieser Erkenntnis nicht vorbeikommen.
„I´m not in the music business, I´m in the Brian Jonestown Massacre business!“ steht auf einer seiner Platten. So konsequent und erfolgreich er seinen Weg geht, nötigt mir Respekt ab.
„Make Art Every Day“ (Anton Newcombe). Ein Konzert, dass ich so schnell nicht vergessen werde.
3. Mono, Bi Nuu
Der Drache, das heilige Biest aus Fernost, fauchte an diesem Abend faszinierend durch das Bi Nuu am Schlesischen Tor. 90min entfesselter und bester Postrock, der sich durch träumerische und orchestrale Melodien auszeichnet und sich zerbrechliche Gitarrenparts aufeinanderschichten. Bis diese sich losreißen und feuerspeiend ihre ganz Wucht entfalten. Requiem for Hell. Das beste Mono Konzert das ich bisher erleben durfte.
2. Kevin Morby, Lido, Hamburg und im Columbia Theater
Danke Kevin für drei tolle Abende in diesem Jahr.
Bestes Konzert 2016: David Gilmour- Amphitheater von Pompeji
„Das wir das noch erleben dürfen“ Ein geflügeltes Wort der 50+Generation, welches ich hier gern strapazieren möchte. Die Rückkehr von David Gilmour nach 45 Jahren an den heiligen Ort für alle Pink Floyd Fans. Nicht zu überbieten in diesem Jahr. Ein Konzert und Erlebnis für die Ewigkeit. Henning hat unsere Eindrücke niedergeschrieben.
Bis zum nächsten Rückblick!