Arne, Henning & Tom on Tour - Konzerttagebuch

Schlagwort: Mogwai

Die singenden Kettensägen. Mogwai in der Berliner Columbiahalle.

mogwai berlin 2017

Da waren‘s nur noch drei. Nach dem krankheitsbedingten Ausfall Martin Bulloch und dem Ausstieg von John Cumming nach dem letzten regulären Studioalbum „Rave Tapes“ standen in der Columbiahalle noch drei Kernmitglieder der klassischen Mogwai-Besetzung auf der Bühne – streng genommen sogar nur zwei Gründungsmitglieder. Dessen ungeachtet überzeugten Mogwai durch eine sehr kräftige und mitreißende Vorstellung mit einer abwechslungsreichen Setliste.

Die Aushilfsschlagwerkerin Cat Myers machte einen mehr als respektablen Eindruck und brachte sich mit einem etwas dynamischeren Spiel, als man es vom extrem stoischen Bulloch gewohnt ist, ein. Mir hat es sehr gut gefallen, dass es in dieser kräftigen Musik eine Spur mehr swingte. Die drahtige junge Dame mit schnittiger Kurzhaarfrisur sorgte auch optisch für Abwechslung im sonst doch recht ereignisarmen Mogwai-Bühnenbild („Kräftige-Jungs-nehmen-nach-dem-Song-einen Schluck-aus-der-Becks-Flasche-und-kriegen-dann-und-wann-eine-andere-Gitarre-umgehängt“). Weniger druckvoll war es deswegen aber keineswegs. Der klassisch-staubtrockene Mogwai-Schlagzeug-Sound schob die Stücke vor sich her wie eh und je.

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Ein Satz heißer Ohren. Mogwai im Tempodrom.

Mogwai, Berlin 2013Ohrenstöpsel nicht vergessen – Mogwai sind in der Stadt! Erstaunlich, dass diese Band inzwischen ein Halle wie das Tempodrom füllen kann. Schließlich gibt es vornehmlich instrumentale Postrockmusik in Raketenstart-Lautstärke zu hören – eher nicht etwas für das breite Publikum. Aber dank der drei oder vier vergangenen Alben, auf denen die Stücke etwas weniger schroff, mit breiterer Instrumentierung und harmonischer daher kommen, haben sich Mogwai offenbahr neue Hörergruppen erschlossen, ohne die alten Fans zu verprellen.
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