ieBei unserem letzten Besuch im Columbia Theater hieß der Laden vorübergehend C-Club und auf der Bühne stand Gemma Ray. Der dazugehörige Blogbeitrag war betitelt mit „Die Sirene zückt das Messer“. Gemma Ray war heute nicht vor Ort, dafür sahen wir sie einen Tag später im Publikum beim grandiosen Konzert von Nick Cave, aber das ist eine andere Geschichte. Heute stand mit Heather Nova die angesagteste Sirene der 90er Jahre auf der Bühne. Die Frau, die ihrem Namen alle Ehre machte durch legendäre Konzerte auf der Lorelei und ein Album, das den Namen Siren trug. Die Frau, für die unsereins vermutlich seine damalige Freundin verlassen hätte, die Frau mit der ich schon Lachshäppchen gegessen habe, die Frau, die nicht nur uns Männer Mitte der 90er Jahre verzauberte, die Frau, deren Werke Anfang der 2000er Jahre von der Plattenfirma so in den belanglosen massenkompatiblen Mainstream gedrängt wurden, dass ich über ihr Album South, eins der ersten Alben, das mit einem angeblichen „Kopierschutz“ auf den Markt kam, verbittert schrieb: „Der beste Kopierschutz an diesem Album ist der Content.“ Einige weitere belanglose Alben sind seitdem erschienen, hin und wieder sah man mal wieder ihre alten Qualitäten in Live-Auftritten aufblitzen. Ganz verschwunden ist sie nie aus unserem Blickfeld. Weiterlesen
Schlagwort: Heather Nova
Ich hatte das Glück, Heather Nova noch auf dem – meiner Meinung nach – Höhepunkt ihres musikalischen Schaffens live zu erleben. Rückblickend muss man sagen, dass bereits mit dem Album Siren ein Stillstand zu erkennen war. Alles was danach kam war eine mir unverständliche Hinwendung zum Mainstream und Easy-Listening-Sound. Ob Sinneswandel oder von gierigen Plattenbossen dazu gedrängt mag dahin gestellt sein. Das Album South verärgerte zahlreiche Fans, da es durch eine Kopierschutz auf einigen CD-Playern gar nicht abspielbar war. Dabei war der Inhalt in meine Augen (und Ohren) der beste Kopierschutz.
Aber das kam alles später. An diesem 26. April 1998 war die Welt noch in Ordnung. Die Plattenfirma hatte eine kleine Promotour zum Erscheinen des neuen Albums organisiert, bei der das Album Siren im Rahmen kleiner Konzerte mit echten Fans der Presse vorgestellt werden sollte. Die beiden Deutschlandkonzerte waren schnell ausverkauft. Da ich damals auch als freier Mitarbeiter eine Zeitung tätig war, kam ich in den Genuss eines Platzes auf der Gästeliste (was übrigens nicht mein üblicher Weg ist um an Konzertkarten zu kommen. Abgesehen von diesem Konzert und einem Fish Konzert in Bielefeld, habe ich nie von meinen Presseverbindungen profitiert). Weiterlesen