Roger Waters bringt The Wall ins Berliner Olympiastadion
Wie die Zeit verfliegt! 2010 startete Roger Waters seine The Wall Tour in den USA und spielte in kleinen Arenen vor 10.000-20.000. Ein Jahr Später besuchte das Sigge-Rocktours-Team fünf Konzerte auf der Europa-Tour, die ebenfalls mit wenigen Ausnahmen Arenen stattfand. Bei ein paar Ausreißern (siehe The Wall XXL) deutete Roger schon an, dass ihm die Arenen nicht mehr reichen. 2012 kam The Wall dann in Übersee und in Südamerika in die Stadien. Für 2013 wurden dann auch in Europa Stadion-Konzerte angesetzt. Sigge Rocktours besucht drei davon. Den Anfang machte TOM in Rom. Gestern gab Roger sein Gastspiel im Berliner Olympiastadion. Ein denkwürdiger Ort, denn das Säulenszenario in den In The Flesh und Run Like Hell Sequenzen ist durch den Bau aus der Nazizeit inspiriert worden. Da wo heute VIP-Logen sind, hat Hitler 1936 die Olympischen Spiele eröffnet. Umso gespenstischer wirkt dieser Konzertabschnitt daher, wenn das äußere Erscheinungsbild des Stadions plötzlich im Inneren auf die große Mauer projiziert wird.
Das Olympiastadion war – wie einige andere Konzerte der Tour – nicht vollständig gefüllt. Ein Grund waren sicher die Kartenpreise und die beiden Konzerte 2011, die schon zweimal die O2 Arena in Berlin gefüllt hatten. So kamen „nur“ rund 33.000 in das Stadion, dessen sonst imposantes Marathontor durch die riesige Bühne fast vollständig verdeckt wurde.
Das Sigge-Rocktours-Team hatte sich diesmal Karten im Sitzplatzbereich des Innenraums besorgt. Genau mittig und in der Reihe vor dem Soundboard. Zwei Meter hinter uns verrichteten Trip Khalaf und Bob Weibel ihre Arbeit und bescherten uns soundtechnisch einen der besten Abende, die wir je erlebt haben.
Wie hat sich die Show im Vergleich zu den Arena Shows 2011 verändert? Technische Neuerung in diesem Jahr sind noch stärkere Beamer , die nun knapp über den Köpfen der Zuschauer an der Rückseite des Innenraums installiert sind. Die lästigen „Beamertürme“ mitten im Publikum können nun entfallen. Trotz der starken Lichtleistung wurde der ursprünglich geplante Konzertbeginn um eine halbe Stunde verschoben, um den Einbruch der Dunkelheit abzuwarten.
Die Bühne wuchs von 40 Meter auf 80 Meter Breite und wurde durch verbreiterte Animationen oder Live-Bilder (bzw. teilweise vorproduzierten Realbildern) ergänzt. Von unserem Sitzplatz aus waren die äußeren Mauerbereiche in der meisten Zeit ehr außerhalb unseres Wahrnehmungsbereiches. Wir konzentrierten uns auf das Geschehen direkt vor uns.
Die Show selbst wurde über die Jahre in Details immer mehr verfeinert. Beeindruckend ist sie immer noch, auch wenn man sie nun schon öfter erleben durfte. Die Detaildiskussionen im Sigge-Rocktours-Team sind in die Kategorie „Jammern auf hohem Niveau“ einzuordnen. Wir freuen uns auf Düsseldorf.
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