Das nasse Laub pappt auf den Gehwegen, die Musik wird (noch) melancholischer: Der Herbst ist da und The National schau‘n in Berlin vorbei. Wiederkehrend wie die Jahreszeiten ist die ewig gleiche Erzählung der Geschichte der prototypischen Popband: Vom dranghaften Geschrammel in der Garage zum Geheimtipp und Debut. Zur Entdeckung, zum Durchbruch, zum Meisterwerk. Zum nicht mehr ganz so tollen aber immer noch ziemlich tollen Nachfolgewerk. Trennung. Solowerk. Reunion. Zum Spätwerk. Zur Wiederenddeckung. Wenn‘s gut läuft.
Mich holten The National vor drei Jahren mit „High Violet“ ab, das wohl in der Kategorie Meisterwerk einzuordnen ist. Inzwischen ist ob der größeren Veranstaltungsorte der Ankauf von 40 laufenden Metern Mikrofonkabel notwendig geworden.
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Kategorie: Allgemein (Seite 9 von 10)
Heute auf den Tag genau vor 15 Jahren, habe ich mit 2 Freunden mein erstes MASSIVE ATTACK Konzert besucht.
Es war die „Mezzanine 1998/1999 Tour” welche die Trip-Hoper aus Bristol an diesem Tag in die Spree-nahe Treptow-Arena im Südosten meiner Heimatstadt „spülte“.
Aus mir heute unerklärlichen Gründen, habe ich ihren ersten Berlin Auftritt an gleicher Stelle im Jahr zuvor („Protection Tour“) verpasst.
Massive Attack, an diesem Abend noch zu dritt in Originalbesetzung und mit zahlreichen Gastmusikern, wurde mit großer Spannung von den Besuchern erwartet, die, so mein damaliger Eindruck, den Weg in die Halle gefunden hatten, da „Teardrop“-der Song der im Radio allenthalben gespielt wurde – womöglich Ihr erster Berührungspunkt mit der Band war. Bristol meets Berlin. Ist ja nicht das Schlechteste. Weiterlesen
Sechsundzwanzigster April Zweitausend. Die alte Freundin ist futsch, die neue irgendwie noch nicht da. Das gesamte bislang bekannte Leben löst sich gerade im Zigarettenqualm meiner Kreuzberger Studenten-WG auf; Ersatz ist nicht in Sicht. Ein paar hundert Meter weiter prangen schwarze Buchstaben über dem Eingang der Columbiahalle. Lou Reed. Ecstasy. Weiterlesen
Eins.
Ende April 2000. Die Verstärker jaulen und brummen. Vor den markerschütternden Trommeln von Tony „Thunder“ Smith liefern sich Lou Reed und sein Ex-Schwager Mike Rathke wüste Schweinerock-Gitarrenduelle. Dazu diese durchdringende, verlebte Stimme, der man nicht ausweichen kann. Der Bass bollert, das Feedback bratzt durch die Halle. Ich erinnere mich, wie der Staub in großen Flocken von den Wickelfalzröhren der Klimaanlage unter der Decke auf die Bühne und das Publikum schneit. Weiterlesen
Am 19. Oktober gastierte Pater Gabriel mit seiner „Back To Front : So“ -Tour in der Berliner O2-Area. Dabei wurde das nunmehr bereits 27 Jahre (zu Beginn der Tournee waren es wohl 25 Jahre) alte Album „So“ in voller Länge und in Originalbesetzung zur Aufführung gebracht. Auf dem Weg zu Halle fragten wie uns, wann und wie das eigentlich angefangen hat, dass Musiker, die ihre künstlerisch besten Tage wohl hinter sich haben, ihre erfolgreichsten Werke in voller Länge wiederaufführen und sie somit selbst quasi zum klassischen Werk adeln?
Franz Ferdinand spielten in der Berliner Volksbühne im Rahmen des Kunstfestivals “Glasgow Weekend” ein herrlich kompaktes und knackiges Rockkonzert. Los ging es mit Songs aus dem aktuellen und dem letzten Album – im bestuhlten Saal wurde ab dem ersten Takt gestanden und reihenweise getanzt. Schwerpunkt war im ersten Teil des Abends der mit fettem Groove und quietschenden Synthies angereicherten Tanzrock. Im zweiten Teil gab es dann einen zackigen Ritt durch die Höhepunkte des legendären Debütalbums. Insgesamt eine sehr gelungene Mischung -mit immerhin acht Nummern aus der der neuen Platte, die live neben dem ausgesprochen starken Katalog der Gruppe gut bestehen. Besonders toll fand ich das elegante und rauschhafte “Stand on the Horizon” und das knackige und scharfe “Bullet“. Auch eine Wucht: Der stampfende “Ulysses” im Zugabenteil. Weiterlesen
Roger Waters bringt The Wall ins Berliner Olympiastadion
Wie die Zeit verfliegt! 2010 startete Roger Waters seine The Wall Tour in den USA und spielte in kleinen Arenen vor 10.000-20.000. Ein Jahr Später besuchte das Sigge-Rocktours-Team fünf Konzerte auf der Europa-Tour, die ebenfalls mit wenigen Ausnahmen Arenen stattfand. Bei ein paar Ausreißern (siehe The Wall XXL) deutete Roger schon an, dass ihm die Arenen nicht mehr reichen. 2012 kam The Wall dann in Übersee und in Südamerika in die Stadien. Für 2013 wurden dann auch in Europa Stadion-Konzerte angesetzt. Sigge Rocktours besucht drei davon. Den Anfang machte TOM in Rom. Gestern gab Roger sein Gastspiel im Berliner Olympiastadion. Ein denkwürdiger Ort, denn das Säulenszenario in den In The Flesh und Run Like Hell Sequenzen ist durch den Bau aus der Nazizeit inspiriert worden. Da wo heute VIP-Logen sind, hat Hitler 1936 die Olympischen Spiele eröffnet. Umso gespenstischer wirkt dieser Konzertabschnitt daher, wenn das äußere Erscheinungsbild des Stadions plötzlich im Inneren auf die große Mauer projiziert wird. Weiterlesen
Am Ende kommt der Sommer dann doch noch nach Berlin. Und Barack Obama. Und Portishead. In der Zitadelle Spandau gibt die Band ein mitreißendes Konzert und schlägt eine Brücke vom Trip-Hop zum Kraut-Rock. Weiterlesen
Rückblende. Juni 2001: Neil Young und Crazy Horse spielen ein denkwürdiges Konzert in der Waldbühne. Es ist heiß – sehr heiß. Wir stehen vorne, vielleicht acht Reihen vor der Bühne. Der Preis für den Einlass beträgt 71 Deutsche Mark. Neils Gitarre sägt scheinbar Scheiben aus der Muschelkalkverkleidung der Veranstaltungsstätte. Crazy Horse rumpelt majestätisch vor sich hin. Sie singen das Lied von „Cortez“, dem Killer und ein mächtiger, verzerrter, klagender Gitarrenton hängt schwerlelos in der Sommerluft. „Like Hurricane“ will nicht enden und Neil kniet über seiner schwarzen Gibson, deren zur Mikrophonie neigende Tonabnehmer er mit den Enden der abgerissenen Saiten bearbeitet. Selten hat mich ein Konzert so beeindruckt wie dieses.
Knapp Zwölf Jahre später, am selben Ort: Weiterlesen
Um es gleich vorweg zu sagen: Es war großartig!
Sigge Rocktours hatte im vergangenen Jahr, als die April Termine für die „ Wir hängen tagsüber ab und spielen abends im Club“- Tour bekannt gegeben wurden, in Betracht gezogen, an mehreren Abenden die Konzertreihe besuchen zu wollen.
Ich entschloß mich schlußendlich 3 von 6 Abenden im Lido zu verbringen.
Da traf es sich auch recht gut, dass zum einen ein Gründungsmitglied von SRT seinen Geburtstag gern mit Freunden und den vielleicht „besten deutschen Songtexten“ verbringen wollte und zum anderen meinten wir, dass wir EoC in solch kleinem Rahmen wohl so schnell nicht wieder sehen werden.
Inzwischen bespielen Sie weitaus größere Säle, Hallen und Festivals.
Tickets für den 23., 25. und 26. April wurden rasch gekauft und ich hoffte auch, dass die Band aus Ihrem großen Repertoire möglichst viele (live) ungehörte Stücke prästentieren wird.
Die Ticketverkaufsstellen vermeldeten nach ein paar Wochen, dass alle Abende restlos ausverkauft sind. Weiterlesen
Wir schrieben das Jahr 2013 und die verbliebenen The Who gehen mit Quadrophenia auf Tournee. Das gab es schonmal, vor 16 Jahren – und es war auch gut! Obwohl – streng genommen war das Ganze auch kein “The Who”-Konzert, sondern wurde unter dem Namen “Townshend-Daltrey-Entwistle” plakatiert. Das dürfte den meisten der 17.000 Besucher in der Westfalenhalle vermutlich egal gewesen sein. Und mir auch. Ich machte gerade Abitur und erlebte eine heftige “The Who”-Phase. Weiterlesen
Die Setlist vom 17.1.2013 in Bildern:
Am zweiten Abend der Sigge-Rocktours-Reise nach Düsseldorf gab es in der K20 Grabbegalle das Konzert zum Album Computerwelt. Im Vorfeld wurde bereits darüber diskutiert, mit welchem Song das Konzert heute beginnt, nachdem gestern die Mensch-Maschine das Konzert eröffnete und so einen etwas unsortiertern Mensch-Maschinen-Abend einläutete. Weiterlesen