LNZNDRF (sprich: Lanzendorf) ist ein Projekt um Ben Lanz (Beirut) und Scott und Bryan Devendorf von der großartigen Rhythmusgruppe bei The National. Die 3 Musiker kennen sich schon länger und haben- sofern sie Zeit hatten- zusammen Musik gemacht. Im vergangenen Jahr schlossen sie sich für 2,5 Tage in eine Kirche in Cincinnati (OH) ein um das Album aufzunehmen. Dieses erschien nun im Februar und als bekennende Fans von CAN und NEU! wandert Ihre Musik von Krautrock, psychedelischen Noise bis hin zum (Electro)-Pop. Weiterlesen
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Wie war das Konzertjahr 2015?
Das fragt sich die geneigte Leserschaft des Sigge-Rocktours Blog und wartet sicher schon gespannt auf den Jahresrückblick der 3 Protagonisten. Ich mach dann mal den Anfang.
Auch in diesem Jahr eine kleine Neuerung. Ich habe eine überschaubare Fotostrecke mit ein paar Momentaufnahmen des Konzertjahres am Ende des Rückblicks eingefügt sowie meine Konzert- Spotify-Playlist 2015 der Künstler erstellt, die ich in diesem Jahr live sehen konnte. Viel Freude damit!
Auf geht’s!
Wie schon in den vergangenen Jahren, hat sich der Rocktours Express auch in diesem Jahr wieder beständig durch die kleinen und schmutzigen Musikclubs, die schönen Säle und gefüllten Hallen dieser Stadt gehört und viele neue und interessante Musikveranstaltungen besucht und unvergessene Eindrücke mitnehmen können.
Was mir beim jährlichen „Dezemberwälzen“ von Listen, Tickets, Fotos und der Musik deutlich wurde, ist die Tatsache, dass es auch ein Jahr der Musikerinnen und Frauenbands war. Spannende Musik vieler Genres die unterschiedlicher nicht sein können.
“What happens in Berghain, stays in Berghain”
Sigge-Rocktours macht da mal eine Ausnahme.
Karl Bartos, Ex-Kraftwerk Mitglied und der klassischen Bandbesetzung der 70iger Jahre zugehörig, hatte ich vor über 10 Jahren als Solo Künstler im wunderschönen RBB-Sendesaal sehen und hören können und als das Konzert im Berghain zur Präsentation seine neuen Albums „Off The Record“ bekannt gegeben wurde, war es für mich ein guter Anlass, Karl erneut live sehen zu können, nachdem ich seine[n] ehemaligen Arbeitskollegen in diesem Jahr bereits in Berlin und Amsterdam bei der Arbeit bewundern durfte.
Auf dem Rückweg aus Essen noch schnell auf der Party eines Freundes vorbeigeschaut – die Wahl des 20 Uhr Konzertes erlaubte das nach knapp zwei Stunden Rückfahrt noch. Die üblichen Gespräche „Ach Kraftwerk – Konzert, cool – kommt ja auch seit Tagen hier im Radio.“ „Warst Du da nicht letztes Jahr schon“. „Ja, vier Konzerte in Wien, dies war nach Berlin, Amsterdam und Utrecht auch schon Nr. 4 in 2015 und in zwei Wochen nochmal Leipzig“. – Uppps , vergessen ich bin nicht mehr in SRT-Kreisen wie noch vor knapp zwei Stunden. Jetzt gehen wieder die Erklärungen los. Weiterlesen
Puschen hatte zu Beginn des Jahres fast überschwänglich auf das Konzert der Twerps aufmerksam gemacht, welches sie im Rahmen der Veranstaltungsreihe Kometenmelodien No. 46 ausrichten wollten. Das neue Album Range Anxiety erschien bereits im Januar dieses Jahres und fand in mir einen begeisterten Hörer und es macht einfach Freude, sich diesem “Jangle Pop” hinzugeben der sich stark an die 60´s anlehnt und so mancher Song erinnert mich an Velvet Underground (Love at First Sight, I Dont Mind, White as Snow, Back to You) Auch der abwechselnde Gesang von Julia McFarlande und Martin Frawley (toll) sowie die Gesangsharmonien, machen das Album so interessant für mich. Das Uncut Magazine bezeichnet sie als “the best new band in Australia” und ihr Longplayer erhielt durchweg positives Kritikerlob.
Er hat Wort gehalten!
Im vergangenen September hatte ich mit Kevin Morby bei seinem einzigen Deutschland Konzert in der Hamburger Hasenschaukel “vereinbart”, dass er zur Präsentation seines neuen Albums Still Life und der nächsten Tour, auch “bitte nach Berlin kommen möge”.
Puschen, die freundliche und geschmackssichere Bookingagentur aus Berlin Kreuzberg, machte das möglich, so dass auch Berlin, neben anderen deutschen Städten, in diesem Jahr auf dem Tourplan stand. An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass ich in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Puschen Gigs sehen konnte und ich die Auswahl der Künstler sehr schätze. Alle hier aufzuzählen wäre unmöglich aber Codeine, Neutral Milk Hotel, Blouse, Scout Niblett, Kurt Vile, Jessica Pratt, Woods, Kevin Morby, Lower Dens waren großartig und viele mehr wurden von Puschen in der Stadt präsentiert.
I Am Kloot im Postbahnhof
I Am Kloot kamen im Rahmen der Veröffentlichung Ihrer 20 Songs umfassenden Live CD Hold Back the Night (Tour 2013) an den Ort zurück, wo sie vor 10 Jahren Ihr erstes Berlin Konzert gegeben haben.
Der Postbahnhof am Ostbahnhof ist inzwischen zu Ihrer Berliner Konzert-Heimat geworden, so in etwa wie Ihr Stammpub in Manchester, in den man regelmäßig einkehrt um sich bei dem einen oder anderen Pitcher die Geschichten des Alltags von Glück, Trauer, Liebe und Verlust zu erzählen. Lebenserinnerungen und Lebenserfahrungen. Oft am Rande des Abgrunds. (To the Brink) Weiterlesen
Fast auf den Tag genau vor 3 Jahren lag das “Herz des Südens” direkt am Flußufer der Spree.
Die Alabama Shakes aus Athens, Alabama (“Heart of Dixie”) kamen zu Ihrem ersten Konzert in Deutschland in den kleinen Magnet Club und gaben ein umjubeltes Konzert, welches, voll des Kritikerlobes, im gleichen Jahr im Astra seine Fortsetzung fand. Sigge Rocktours immer dabei.
Ihr Album “Boys & Girls”, das an jenem April Tag 2012 gerade 3 Wochen alt war, entwickelte sich zu einem weltumspannenden und kommerziell erfolgreichen Debüt und Ihre Auftrittsorte wurden größer und auf den Festivalplakaten rutschte Ihr Bandname, nun schon in fetten Lettern, Stück für Stück nach oben.
Headliner, Auszeichnungen, Preise . Erfolg!
3 Jahre später.
Glück gehabt: Beim Preisausschreiben der Plattenfirma konnten wir zwei Einladungen für das kurzfristig anberaumte Fan-Konkonzert im Studio 5 der Berliner-Union-Film-Studios ergattern. Auf der Studiobühne der Fernsehsendung “Circus Halligalli” spielten Blur im Anschluss an die Aufzeichnung der Fernsehsendung. Vor 200 Zuschauern gab es ein knackiges, einstündiges Konzertm bei dem das neue Album The Magic Whip (fast ganz – es fehlte wohl der Ice Cream Man) am Stück vorgetragen wurde. Es war ein mitreissender Abend bei dem die neuen Stücke im Mittelpunkt standen und der keinen Zweifel ließ, dass es sich bei diesem Comback um eine gute Idee handelt.
Wenn man unter dem Eindruck eines rasanten Abends steht der weit nach Mitternacht endet, kann es schon mal vorkommen, dass man sich gern in Superlativen verliert. So auch am Freitag im Magnet.
An diesem Abend stellte sich die amerikanische Band EX HEX im Rahmen des Indiekollektivs zum ersten mal dem Berliner Publikum vor. Mary Timony (Gesang, Gitarre), Betsy Wright (Bass, Gesang) und Laura Harris (Schlagzeug, Gesang) sind 3 Musikerinnen, die sich 2013 zusammengefunden und im Oktober 2014 ihr Debütalbum „Rips“ veröffentlicht haben. Punk Rock, Garage Rock, Alternative Rock usw. sind all der genrespezifische Bezeichnungskram der Ihrer Musik zugeschrieben wird. „Rips“ habe ich auf und ab gehört und fand es gut, wenngleich nicht überragend. Pitchfork hat das Debüt mit 8.4/10 als „Best New Music“ eingestuft. Oha! Mit Sicherheit liege ich falsch!
Die Platte hat natürlich einige tolle Nummern doch überschwänglich begab ich mich nicht auf den Weg zur Kreuzberger Seite der Warschauer Brücke.
So wie in jedem Spätherbst der Indian Summer an der kanadischen Atlantikküste die Blätter der Bäume in ein liebliches und vielfältiges Farbspektrum verwandelt und sich im strahlend blauen Himmel “spiegelt“, so in etwa kommen Alvvays und Ihre Musik daher.
Alles schon mal dagewesen und doch immer wieder frisch, unverbraucht, vertraut und beständig. Die Referenzen Ihres “Jangle-Pop mit viel Fuzz und Surfanleihen” führen bis in die 80iger zurück (Teenage Fanclub u.a.) und heutigen Bands wie Veronica Falls, Best Coast u.a.
Alvvays, die Band der Stunde, die Ihre Wurzeln im kanadischen Nova Scotia hat und von der bezaubernden Molly Rankin angeführt wird, präsentierten am Dienstag in der ausverkauften Berghain/Kantine ihr selbstbetiteltes und viel beachtetes Debütalbum welches Sie im Jahr 2014 veröffentlichet haben. Voll des Kritikerlobes und von einschlägigen Meinungsführern des MusikBiz “abgefeiert”, waren sie eine der Indie Rock/Pop Entdeckungen im Jahr 2014.
Sonntag
Lilacs & Champagne sind ein Projekt von Alex Hall (Gitarre) und Emil Amos (Schlagzeug, Gitarre) den Machern von Grails einer Postrock und Instrumentalband aus Portland, USA.
Ergänzt durch Keyboard und Bass/Beats/Effekte kamen sie in den Roten Salon und Ihre Musik besticht durch eine Vielzahl von interdisziplinären Musikelementen. Psychedelische Gitarren, Trip-Hop Beats, allerlei Effekte, elektronisches Geplucker, Soundsamples und Collagen. Das alles fügen sie zu hypnotischen Songs zusammen. Bei Ihren Konzerten wird das ganze durch Schnipsel aus alten 70iger Jahre Filmchen untermalt, die krisselig, verwackelt, unscharf, überbelichtet und wahllos aneinander gereit in den typischen 70iger Farben daherkommen. Das ist recht hübsch anzusehen und gibt dem ganzen einen schönen Rahmen und es ist faszinierend, was alles (mitunter für ein Quatsch) auf Zelluloid gebannt wurde. Lilacs & Champagne gaben ein etwas kurzes, wenngleich ausgezeichnetes Gastspiel von 45min bestehend aus den Songs, Ihrer bisher schon 3 Platten umfassenden Diskographie. Weiterlesen