Am 19. Oktober gastierte Pater Gabriel mit seiner „Back To Front : So“ -Tour in der Berliner O2-Area. Dabei wurde das nunmehr bereits 27 Jahre (zu Beginn der Tournee waren es wohl 25 Jahre) alte Album „So“ in voller Länge und in Originalbesetzung zur Aufführung gebracht. Auf dem Weg zu Halle fragten wie uns, wann und wie das eigentlich angefangen hat, dass Musiker, die ihre künstlerisch besten Tage wohl hinter sich haben, ihre erfolgreichsten Werke in voller Länge wiederaufführen und sie somit selbst quasi zum klassischen Werk adeln?
Autor: Henning Sigge (Seite 4 von 5)
Franz Ferdinand spielten in der Berliner Volksbühne im Rahmen des Kunstfestivals “Glasgow Weekend” ein herrlich kompaktes und knackiges Rockkonzert. Los ging es mit Songs aus dem aktuellen und dem letzten Album – im bestuhlten Saal wurde ab dem ersten Takt gestanden und reihenweise getanzt. Schwerpunkt war im ersten Teil des Abends der mit fettem Groove und quietschenden Synthies angereicherten Tanzrock. Im zweiten Teil gab es dann einen zackigen Ritt durch die Höhepunkte des legendären Debütalbums. Insgesamt eine sehr gelungene Mischung -mit immerhin acht Nummern aus der der neuen Platte, die live neben dem ausgesprochen starken Katalog der Gruppe gut bestehen. Besonders toll fand ich das elegante und rauschhafte “Stand on the Horizon” und das knackige und scharfe “Bullet“. Auch eine Wucht: Der stampfende “Ulysses” im Zugabenteil. Weiterlesen
Am Ende kommt der Sommer dann doch noch nach Berlin. Und Barack Obama. Und Portishead. In der Zitadelle Spandau gibt die Band ein mitreißendes Konzert und schlägt eine Brücke vom Trip-Hop zum Kraut-Rock. Weiterlesen
Rückblende. Juni 2001: Neil Young und Crazy Horse spielen ein denkwürdiges Konzert in der Waldbühne. Es ist heiß – sehr heiß. Wir stehen vorne, vielleicht acht Reihen vor der Bühne. Der Preis für den Einlass beträgt 71 Deutsche Mark. Neils Gitarre sägt scheinbar Scheiben aus der Muschelkalkverkleidung der Veranstaltungsstätte. Crazy Horse rumpelt majestätisch vor sich hin. Sie singen das Lied von „Cortez“, dem Killer und ein mächtiger, verzerrter, klagender Gitarrenton hängt schwerlelos in der Sommerluft. „Like Hurricane“ will nicht enden und Neil kniet über seiner schwarzen Gibson, deren zur Mikrophonie neigende Tonabnehmer er mit den Enden der abgerissenen Saiten bearbeitet. Selten hat mich ein Konzert so beeindruckt wie dieses.
Knapp Zwölf Jahre später, am selben Ort: Weiterlesen
Wir schrieben das Jahr 2013 und die verbliebenen The Who gehen mit Quadrophenia auf Tournee. Das gab es schonmal, vor 16 Jahren – und es war auch gut! Obwohl – streng genommen war das Ganze auch kein “The Who”-Konzert, sondern wurde unter dem Namen “Townshend-Daltrey-Entwistle” plakatiert. Das dürfte den meisten der 17.000 Besucher in der Westfalenhalle vermutlich egal gewesen sein. Und mir auch. Ich machte gerade Abitur und erlebte eine heftige “The Who”-Phase. Weiterlesen
Den Reiz eines Kraftwerk-Konzertes machen -neben der erhabenen Musik und den brillanten, reduzierten Grafiken- die kleinen und großen Geheimnisse aus, die das Künstlerkollektiv da vor dem staunenden Publikum inszeniert. Wer ist dieser neue Musik- und/oder Bild-Maschinist rechts außen zum Beispiel? Welchen Teil der Musik spielen die Musiker selbst und live, was kommt direkt von den Kling-Klang-Festplatten unter der schicken Bühne? Wieviel der Setliste ist seit den MoMa-Konzerten eh vorprogrammiert?
So ganz wird man das Rätsel hoffentlich nie lösen, nur soviel war uns nach dem zweiten Abend in Düsseldorf (und den vorherigen Erfahrungen aus Berlin 2004 und Wolfsburg 2009) klar: die Mensch-Maschine schraubt während des Konzertes doch noch ordentlich am Werk herum. Weiterlesen
Mit dem stimmungsvollen Radiohead-Konzert am Samstag in der Wuhlheide wurde der Herbst endgültig und stilvoll eingeläutet. Ursprünglich sollten die beiden Konzerte ja im Juli stattfinden, aufgrund eines Bühnendach-Einsturzes in Toronto wurde ein großer Teil der Europatermine der Tournee jedoch verschoben. Ende September ist es mit den Witterungsbedingungen für Freiluftkonzerte ja so eine Sache – Weiterlesen
Freitag, 28.09.2012, mit “Indigo”.
Setlist:
- Soweit nicht schon geschehen
- Meine Cousine aus Bielefeld
- Ding der Unmöglichkeit
- Verlassen Sie diesen Mann
- Keinen Anspruch
- Drei Zimmer, Bad und Teufelsküche
- Noch nie so gemacht
- Unrasiert und fern der Heimat
- Gentryfication Row
- Hiervon Unberührt
- OK für Dich
- Schrumpfende Städte
http://www.myspace.com/diemietminderung
[galleryview id=16]
Regen und Gewitter waren angekündigt für das Bob Dylan Konzert in der Zitadelle. Doch im Gegensatz zum verregneten Lou Reed Konzert vor knapp zwei Wochen am selben Ort hatte der Himmel diesmal Erbarmen mit „His Bobness“. Lediglich die letzten Songs endeten in leichtem Regen. Und so erlebte die mit gut doppelt so vielen Zuschauern wie beim Lou Reed Konzert gut gefüllte Zitadelle auch einen bestens gelaunten Dylan, der mit Sonnenbrille und Dauergrinsen den Abend begann. Weiterlesen
Jack kam also mit den Jungs ins Tempodrom. Und spielte ein Konzert von dem noch lange zu reden sein wird. Mit ungeheurer Spielfreude und Lässigkeit stelle White sein neues Album „Blunderbuss“ vor und stellte die Songs neben eine Auswahl aus seinem schon jetzt umfangreichen Schaffen. Um es kurz zu machen: Wie White seine zahlreichen Einflüsse aus Rock, Pop, Soul, Psychedelic, Folk, Punk, Surf, Country, Garage an der gemeinsamen Wurzel des Blues packt und aufs neue verpflanzt, ist einzigartig, aufregend, und macht unheimlichen Spaß.
Nachdem die festliche Eröffnung das Sommer-Konzertsaison 2012 unter widrigen metereologischen Bedingungen in der Zitadelle Spandau hart erarbeitet werden musste, folgte am Wochenende die erste Konzertabsage für das Jahr: Radiohead müssen wegen des Einsturzes des Bühnendaches in Toronto ihre Wuhlheide-Shows auf zunächst unbestimmte Zeit verschieben – gemunkelt wird im September. Für mich bedeutet es etwas Entspannung im Kalender, denn nun geht es konzertmäßig Schlag auf Schlag – und nebenher ist ja auch noch EM. Gestern Abend also dann zum Wochenstart Gravenhurst – das Konzert wurde kurzfristig vom Comet-Club in den benachbarten Magnet verlegt. Weiterlesen
Und wir hatten schon gedacht, der Winter geht dieses Jahr an uns vorüber – aber mit den Black Keys kam am 28. Januar der erste Schnee nach Berlin. Die Arena war eh ausverkauft, aber da nun alle Ihre dicken Winterjacken angezogen hatten, kam es Thomas und mir noch etwas enger und gedrängter vor als sonst. In der Halle war ca 15 Meter vor der Bühne ein Brecher aufgestellt worden. Es war ein enges und bisweilen ruppiges Konzert, mit den üblichen Vordränglern und Ständig-neue-Biere-Holern. Seit dem die Black Keys von Danger Mouse produziert werden und einen etwas massenkompatibleren, souligen, fetten 70er-Sound pflegen sind die Plattenverkäufe und die Publikumszahlen explodiert. In der Halle waren die um die 20-jährigen in der Überzahl, man sah viele Erasmus-Spanier und englischsprachige Bart-/Brillen/-Holzfällerhemd-Träger im Publikum. Weiterlesen