Arne, Henning & Tom on Tour - Konzerttagebuch

Im zweiten Anlauf: Robert Plant and the Band of Joy in Berlin

Robert Plant, Zitadelle Berlin Robert Plant macht es den Berlinern nicht einfach. Das angekündigte Konzert zur Dreamland-Tour kam nie in den Vorverkauf, das  letztjährige Berlin Konzert wurde zugunsten eines weiteren Konzertes in England auch wieder abgesagt. Die Karten musste man zurückgeben, wie schon damals als  Jimmy Page seine Tour mit den Black Crowes wegen Rückenproblemen abbrechen
musste und auch er so sein Berliner Konzert absagen musste. Trotzdem können sich die Berliner Led Zeppelin-Fans glücklich schätzen. Wie schon bei der „Mighty Rearranger“-Konzertreihe findet  das einzige Deutschlandkonzert einer Robert Plant Tour in Berlin statt. Der „Nachholtermin“ vom fand nicht im Tempodrom statt, sondern open Air in der Zitadelle. Daher ging  es diesmal auch früh los, denn in der Zitadelle müssen wegen lärmempfindlicher  Nachbarn Konzerte um 22 Uhr beendet sein. So erlebte man ca. ¾ des Konzertes (bei sommerlichen Temeparturen und wolkenlosem Himmel) bei Tageslicht, was aber auch gar nicht störte, den bei Robert Plant gibt es keine nennenswerte Lightshow oder andere Bühneneffekte.

Die Setlist bildetet die lange Karriere gut ab. Natürlich gab es Songs vom neuen Album („We’ve got a  new album out, it’s only eleven months old!”), viele Songs aus Led Zeppelin-Zeiten, darunter auch von Led Zeppelin selten gespielte Akustik-Perlen wie Bron-Y-Aur-Stomp und ein großartiges Black Country Woman. Dazu einige alte Rock-Schlachtrösser (Black Dog, Houses of the Holy, Misty Mountain Hop) in neuem Gewand.

Zwei Songs seiner der Strange Sensations hatte er ebenso im Programm wie einige Ausflüge in das weiter zurückliegende Solowerk, Down to The Sea und In The Mood. Die Page & Plant-Phase aus den späten 90er war durch eine druckvolle Version von Please Read The Letter vertreten – dieser Song war ja auch Teil des vielgelobten Projektes mit Allison Krauss.

Alle Songs glänzten neu im Sound der Band of Joy – stark geprägt von akustischer Instrumentierung und Buddy Millers -vom Blues und Bluegrass beseelten- Gitarrenspiel. Dazu gab es in fast jedem Song mehrstimme Gesangarragements, die den Songs einen lässigen Folk- oder Countrycharaketer verliehen. Plant bedankte sich in üblich spitzbübischer Manier bei seiner neuen Band, die für ihn ein “Rettungsring irgendwo zwischen den Scorpions und der Incredible String Band” sei. Den Herren im Publikum, denen die auf alt getrimmten Led Zeppelin-Shirt knackeng auf den Bierbäuchen saßen, blieb das Lachen dabei merklich im Halse stecken. “That was a joke” schob Plant mit einem Augenzwinkern hinterher. Wer will, darf weiter von der Led Zeppelin-Reunion-Stadion-Welt-Tour träumen, was Plant seit 2007 mit wechslenden Künstlern anstellt ist aber um einiges attraktiver und spannender als das.

Setlist:

Black Dog
Down to the Sea
Angel Dance
Houses of the Holy
House of Cards
Somewhere Trouble Don’t Go (Buddy Miller)
Monkey
A Satisfied Mind (Darell Scott)
Thank You
Ocean of Tears (Patty G.)
Black Country Woman
In the Mood
Please Read the Letter
Let The Four Winds Blow
Misty Mountain Hop
Shine It All Around
Ramble On

Bron-Y-Aur Stomp
Gallows Pole

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1 Kommentar

  1. kerstin Tobis

    Ich bin zu dem Konzert mit himmelhohen Erwartungen gegangen und musste feststellen, dass Robert Plant and Band of Joy diese nahezu mühelos (über)erfüllt haben.

    Als Gitarristin bin ich von Buddy Miller tief beeindruckt. Die Gitarrensolis waren nicht nur phantastisch – sie waren nahezu perfekt.

    Als Sängerin ist Robert Plant einer meiner großen Vorbilder – er, nein alle waren phantastisch. Aber noch mehr beeindruckt hat mich, wieviel Raum er den anderen Künstlern zur Entfaltung gelassen hat.

    Was soll ich sagen? Das waren Musiker! Das waren große Könner ihres Faches…

    Ein phantastisches Konzert!

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